Gesellschaftsfragen

Guten Morgen in der «Schönen Neuen Welt»

von Thomas Scherr*

(29. März 2024) Wir leben in einer Blase. Einer medialen Blase. In einer medialen Blase des «Wertewestens». Inzwischen erfahren wir fast nichts mehr von der Welt um uns herum. Eventuell stimmt noch der Wetterbericht. Aber selbst dort erwarten uns «Extremwetter», «Hitzewellen» und «… der heisseste Winter/Frühling/Sommer/Herbst seit 1970 / 1950 / 1900 oder seit Messbeginn …». Temperaturangaben, Pollenmeldung und Angaben über die Windrichtung stimmen ungefähr. Das war’s. Dieser Zustand ist umso bitterer, als wir angesichts einer zugespitzten Weltlage gut informiert sein müssen.

Abschaffung des Bargelds = Abschaffung der Souveränität

von Marita Brune-Koch

(22. März 2024) Es ist so bequem, mit der Karte zu bezahlen, alle Bankgeschäfte von zu Hause aus erledigen, in Bahn und Bus mit einer App bezahlen. Während der Corona-Massnahmen sollten wir auch kleinste Beträge möglichst bargeldlos bezahlen, das sei schliesslich hygienischer. Wozu also noch Bargeld? Tatsächlich gibt es auf nationaler und internationaler Ebene starke Bestrebungen, das Bargeld abzuschaffen. Bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass diese Bestrebungen nicht die Bequemlichkeit und Sicherheit des Bürgers im Auge haben.

«Der eigentliche Skandal ist PISA selbst»

Interview mit dem Bonner Professor Rainer Kaenders

von Margit Warken-Dieke*

(15. März 2024) Professor Rainer Kaenders,** der oberste Mathematiklehrer-Ausbilder der Universität Bonn, nimmt kritisch Stellung. Für ihn ist PISA und die Fixierung auf die Verwendbarkeit eines Menschen als Humankapital das eigentliche Problem.

Antisemitismusvorwurf gegen die Berlinale

Offener Brief an Claudia Roth, Beauftragte der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien

von Shelly Steinberg, Deutschland

(8. März 2024) CH-S) Auf der diesjährigen Berlinale, einem internationalen Filmfestival, wurde der Dokumentarfilm «No Other Land» mit dem Berlinale Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. Der Film behandelt die Vertreibung von Palästinensern im Westjordanland. In seiner Dankesrede sagte der palästinensische Co-Regisseur, Basel Adra: «Es ist für mich sehr schwer zu feiern, wenn Zehntausende meines Volkes in Gaza gerade durch Israel abgeschlachtet werden.» Er verlangte, dass Deutschland keine weiteren Waffen an Israel liefern solle. Der israelische Co-Regisseur Yuval Abraham sprach von einer «Apartheid» im Westjordanland. Das Publikum applaudierte. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) erhob daraufhin den Vorwurf von «ekelhaftem offenen Antisemitismus». In ihrem Brief an Frau Roth weist Shelly Steinberg diesen Vorwurf zurück und charakterisiert ihn.

Fredrik Heffermehl – Kämpfer für die Ethik des Friedensnobelpreis

(11. November 1938 – 23. Dezember 2023)

von Rainer Schopf, Deutschland

(8. März 2024) Fredrik Heffermehl wurde in Norwegen geboren, studierte in Oslo und New York. Als Anwalt und Autor hat er zahlreiche Bücher geschrieben, Vorträge gehalten und sich engagiert für das Erbe von Alfred Nobel eingesetzt. Er war ein überzeugter Kritiker des norwegischen Nobelkomitees, das seiner Meinung nach dem Willen von Nobel bei der Vergabe des Friedensnobelpreises oft nicht nachgekommen und gerecht geworden ist.

Kriegstreiber unerwünscht!

Rede von Jürgen Rose,* Deutschland

Sehr geehrte Versammelte, liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde!

(8. März 2024) Es ehrt Sie sehr, dass Sie heute hier so zahlreich erschienen sind und damit ein Zeichen setzen für den Frieden auf der Welt, obschon es durchaus Elan und Mut braucht, um in diesen Zeiten allgegenwärtigen und allumfassenden Kriegs- und Siegesgetrommel aufzustehen und die Stimme zu erheben gegen das massenhafte Morden auf den «Killing Fields» dieser Welt, zumal Menschen wie wir vielfach unverblümt als «Lumpenpazifisten» diffamiert werden seitens zahlreicher politischer und journalistischer Claqueure des Krieges, die umgekehrt wohl am treffendsten als «Schurkenbellizisten» zu titulieren wären.