Recht

Das tamilische Volk: «Missachtete Opfer»

von Alfred de Zayas,* Genf1

(25. Januar 2023) Die Tamilen auf der Insel Sri Lanka (Ceylon) gehören zu der Kategorie von Opfern schwerer Menschenrechtsverletzungen, die nur wenige in der Welt als Opfer anerkennen wollen. Nicht nur heute, sondern auch in den vergangenen 50 Jahren, in denen ich in verschiedenen Funktionen in Organen der Vereinten Nationen und in Menschenrechtsorganisationen tätig war, habe ich viele Tamilen getroffen und dabei festgestellt, dass die Tamilen im Gegensatz zu anderen Opfern nicht die Aura der Empathie geniessen, die anderen Opfergruppen zugute kommt.

Die Ziele der nachhaltigen Entwicklung neu überdenken

von Alfred de Zayas,* Genf

(16. Dezember 2022) Am 8. September 2000 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen voller Optimismus und Entschlossenheit die Millenniumserklärung (Resolution 55/2),1 in der bekräftigt wurde, dass Entwicklung zusammen mit Frieden und Menschenrechten die Prioritäten der Organisation für das 21. Jahrhunderts.

Frieden als Menschenrecht

25 Grundsätze der internationalen Ordnung zur Sicherung eines nachhaltigen Friedens

von Alfred de Zayas,* Genf

(6. Dezember 2022) Das Motto des Westfälischen Friedens von 1648, «Pax Optima Rerum»,1 Frieden ist das höchste Gut, erinnert uns daran, dass selbst nach dem monströsen Dreissigjährigen Krieg mit seinen acht Millionen Toten der Frieden in Europa durch diplomatische Verhandlungen wiederhergestellt werden konnte. Es gab keine Sieger.In der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg dient die Charta der Vereinten Nationen als universelle Verfassung, eine auf Regeln basierende internationale Ordnung, die mit verschiedenen Foren für die friedliche Beilegung von Streitigkeiten ausgestattet ist.

Schwerwiegende Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt: Von der «Getreidediplomatie» zum totalen Krieg

Fünf Fragen an Professor Dr. Hans Köchler

Institut für Kulturdiplomatie, Washington DC / Berlin

(10. Oktober2022) (Mark Donfried) Diese Woche hat Präsident Wladimir Putin in einer öffentlichen Rede (mit einem Tag Verspätung) die Welt darüber informiert, dass Russland nun eine Teilmobilisierung der Reservekräfte und von ehemaligen Soldaten für den Einsatz in der Ukraine verfügen wird. Gleichzeitig wurde angekündigt, dass in mehreren Regionen der besetzten Ukraine ein Referendum über die Frage abgehalten werden soll, ob die Bürger den Anschluss an die Russische Föderation wünschen. In diesem Zusammenhang erwähnte Präsident Wladimir Putin, dass die russischen Streitkräfte das russische Territorium mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln schützen werden, woraus abgeleitet werden kann, dass auch Atomwaffen eingesetzt werden könnten. Er fügte hinzu, dies sei kein Bluff. Der ehemalige Präsident Dmitri Medwedew bekräftigte diese Rede und wiederholte die Drohungen. Im Hinblick auf diese ernsten Entwicklungen möchten wir Prof. Dr. Hans Köchler* die folgenden fünf Fragen stellen:

Lasst uns die vier Freiheiten von Franklin D. Roosevelt und die Atlantik-Charta wiederbeleben

von Alfred de Zayas,* Genf

(21. September 2022) Die derzeitige Politik der USA, Grossbritanniens, der EU und der Nato gegenüber Russland und China verstösst gegen Buchstaben und Geist der UNO-Charta sowie gegen viele frühere Erklärungen, Verpflichtungen und Verträge, die die Grundlage des modernen Völkerrechts bilden

Die Verlängerung des Krieges ist ein Verbrechen gegen den Frieden – und gegen die Menschlichkeit

von Alfred de Zayas,* Genf

(9. August 2022) Die Nürnberger Prozesse und die Nürnberger Prinzipien haben ihre Bedeutung nicht völlig verloren. Ungeachtet der zahlreichen Verstösse gegen die Nürnberger Normen durch viele Länder seit 1946 sind sie heute angesichts der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, die das Überleben der gesamten Menschheit gefährden, noch wichtiger. Die Vereinten Nationen sind aufgerufen, Präventionsstrategien zu entwickeln und die friedliche Beilegung von Konflikten zu gewährleisten.